Lebenslauf
28.10.1816 |
in Kassel als Malwida Rivalier geboren, Vater: Carl Rivalier, Jurist und Minister beim Kurfürsten, entstammte einer Hugenottenfamilie, Mutter: Ernestine Rivalier, geb. Hansel |
1825 |
Erblicher Adelstitel durch Kurfürst Wilhelm II: Rivalier von Meysenbug |
1830 |
Julirevolution in Paris mit Auswirkungen in deutschen Städten, u.a. in Kassel |
1831 |
Vorwurf der Unterstützung der reaktionären Politik in Kurhessen als Minister. Zielscheibe der Protestierenden – Steine gegen die Fenster des Hauses der Familie. Abdankung des Kurfürsten. Er verlässt Kassel in Begleitung von Malwidas Vater |
1832 / 33 |
Umzug Malwidas mit der Mutter nach Detmold |
1842 / 43 |
Winteraufenthalt Malwidas bei ihrem Vater in Frankfurt am Main |
1843 |
Bekanntschaft mit dem Theologen und politischen Schriftsteller Theodor Althaus in Detmold. Intensive Beschäftigung mit den Ideen des Sozialismus, der Demokratie und der Emanzipation. Zunehmende Distanz zu ihrer konservativen Familie. Theodor Althaus wird ihre große Liebe mit schwieriger Trennung 1847 |
1847 |
Übersiedlung zu ihrem Vater nach Frankfurt am Main. Trennung von Theodor Althaus, der nach Leipzig geht. |
1848 |
Revolution. Malwida von Meysenbug erlebt den Einzug des Vorparlaments in die Frankfurter Paulskirche |
1849 |
Sieg der Reaktion. Politischer Reisebericht: Eine Reise nach Ostende |
1850 – 1852 |
Mitglied der Hamburger „Hochschule für das weibliche Geschlecht“ bis zu deren Auflösung |
April 1852 |
Berlin. Polizeiliche Verfolgung und Hausdurchsuchung wegen ihrer Kontakte zu führenden Demokraten |
Mai 1852 |
Flucht nach London. Schwierige Existenzsicherung durch Unterrichten |
1853 – 1856 |
London: Im Haus des russischen Revolutionärs Alexander Herzen Erzieherin der Töchter Olga und Natalie. Trennung von der Familie Herzen., aber lebenslange Freundschaft mit Olga Herzen. Bekanntschaft mit führenden Emigranten Europas, z.B. Johanna und Gottfried Kinkel, Carl Schurz, Kossuth, Mazzini, Garibaldi |
1856 – 1859 |
Verstärkte schriftstellerische Tätigkeiten (Übersetzungen, Artikel, Aufsätze) |
1859 / 60 |
Paris. Freundschaft mit Richard Wagner |
1862 |
Übersiedlung nach Italien; häufige Ortswechsel: Rom, Venedig, Capri, Florenz; außerdem Bern, München |
1870 |
Trauzeugin bei der Hochzeit Richard Wagners mit Cosima, der Tochter von Franz Liszt |
1872 |
Zur Grundsteinlegung des Wagnerischen Festspielhauses in Bayreuth. Bekanntschaft mit Friedrich Nietzsche |
1876 |
Erste deutsche Ausgabe der Memoiren einer Idealistin (3 Bände) |
1877 |
Endgültige Niederlassung in Rom. Sie schreibt Romane, Erzählungen, Abhandlungen, Artikel und setzt sich dabei immer wieder kritisch mit den politischen Entwicklungen in verschiedenen Ländern, mit der Gleichstellung der Frau, der sozialen Frage und dem Kampf gegen Militarismus auseinander |
1890 |
Beginn der lebenslangen Freundschaft mit Romain Rolland |
1898 |
Erscheinen ihres Alterswerks Lebensabend einer Idealistin |
26.4.1903 |
Tod Malwida von Meysenbugs in Rom |
1.4.1904 |
Beisetzung ihrer Urne auf dem Protestantischen Friedhof bei der Cestius-Pyramide in Rom |
1984 |
Gründung der Meysenbug-Gesellschaft in Kassel zur Erforschung des Lebens und Wirkens von Malwida von Meysenbug in ihrer historischen und aktuellen Bedeutung |